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​Neue Zahlen zum Hörvermögen der Deutschen: Wie gut hören wir wirklich?

Die Hörtour der Fördergemeinschaft Gutes Hören ist mit einem Rekordergebnis zu Ende gegangen: Die FGH Hörmobile absolvierten von März bis November 386 Einsätze in 321 deutschen Städten. 25.862 Personen aller Altersgruppen ließen ihr Gehör testen. Demnach sind Hörprobleme kein reines Altersphänomen, da schon Jugendliche betroffen sind. Die Häufigkeit nimmt aber mit zunehmendem Alter signifikant zu.

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FGH, 2015 – Die große Hörtour der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) ist in diesem Jahr mit einem neuen Rekordergebnis zu Ende gegangen: Die inzwischen vier FGH Hörmobile absolvierten von März bis November 386 Einsätze in 321 deutschen Städten. Dabei ließen 25.862 Interessierte aller Altersgruppen in den schallgeminderten Kabinen der Hörmobile ihr Gehör testen. Auf diese Weise wurden Audiogramme (Hörtestergebnisse) der Teilnehmer erstellt und nach verschiedenen Kriterien anonym ausgewertet.

So hört Deutschland: 86 Prozent der Über-60-Jährigen haben Hörprobleme

Die ausgewerteten Hörtests liefern aktuelle und aussagekräftige Informationen über das Hörvermögen der Deutschen. Nach Altersgruppen aufgeschlüsselt ergibt sich folgendes Bild: Schon unter den Jugendlichen bis 20 Jahre weisen 11 Prozent der Testteilnehmer leichte bis erhebliche Hörminderungen auf. Bei den 21 bis 40-Jährigen steigt der Anteil der Menschen mit Hörschwäche auf 27 Prozent, bei den 41 bis 60-Jährigen liegt er bereits bei 58 Prozent. In der Altersgruppe über 60 Jahre sind nur noch 14 Prozent normal hörend. Hier weisen 33 Prozent eine leichte, 36 Prozent eine mittlere und 17 Prozent sogar eine hochgradige Hörminderung auf. Auffallend bei der Ü60-Gruppe ist auch der enorme Hör-Unterschied zwischen Frauen und Männern. Bei den Frauen liegt der Anteil der Guthörenden immerhin noch bei 17 Prozent, unter den Männern weisen nur 11 Prozent unauffällige Testergebnisse auf.

Jung und Alt sind gleichermaßen betroffen

Die Hörtestergebnisse lassen zwei interessante Schlussfolgerungen zu: Einerseits wird deutlich, dass Hörprobleme entgegen der weit verbreiteten Annahme kein reines Altersphänomen sind. Vielfach entstehen sie durch Verschleißerscheinungen im Innenohr – bei der heutigen starken Lärmbelastung in Schule, Freizeit und Beruf sind es daher zunehmend auch jüngere Menschen, die unter Hördefiziten leiden. Andererseits zeigen die Testergebnisse eindrucksvoll, wie hoch der Anteil hörgeminderter Menschen vor allem in der Altersgruppe der Über-60-Jährigen ist. Nicht einmal ein Fünftel kann sich noch auf ein intaktes Gehör verlassen! Gerade angesichts der demografischen Entwicklung – immer mehr Menschen werden immer älter – ist der Handlungsbedarf hier groß: Aufklärung über Vorsorgemaßnahmen und die Möglichkeiten einer professionellen Hörgeräteversorgung sind notwendig, um Hörvermögen, Kommunikationsfähigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten.

Vorsorge und Aufklärung – Hörtour wichtig wie nie

„Mit unseren Hörmobil-Aktionen konnten wir auch in diesem Jahr wieder außerordentlich viele Menschen erreichen und für gutes Hören begeistern“, freut sich FGH Geschäftsstellenleiter Christian Hastedt über den Erfolg der Hörtour 2015 und betont die Notwendigkeit des kostenlosen Hörtest-Angebots der FGH: „Die Institution Hörtour als Vorsorge- und Aufklärungsmaßnahme für gutes Hören ist einfach unentbehrlich, das zeigen uns die 25.682 Hörtestergebnisse ganz deutlich.“

Die Hörtour – eine Aktion der Fördergemeinschaft Gutes Hören

Im Rahmen der Hörtour sind die vier FGH Hörmobile jedes Jahr in zahlreichen deutschen Städten zu Gast. Gemeinsam mit den Hörexperten der örtlichen FGH Partnerbetriebe informieren die mobilen Hörbotschafter rund ums Thema gutes Hören und bieten kostenlose Hörtests an. Die bundesweit rund 1.500 Partnerbetriebe decken das gesamte Spektrum der modernen Hörakustik ab: vom kostenlosen Hörtest über die individuelle Anpassung von Hörgeräten bis hin zur mehrjährigen Nachbetreuung. FGH Partner sind zu erkennen am gemeinsamen Symbol, dem Ohrbogen mit dem Punkt, und im Internet zu finden unter: www.fgh-info.de

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Verwendung und Nachdruck des Textes honorarfrei mit Quellennachweis: "FGH"

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